Autoren: Andrej Sabelfeld und Chris Wachsmuth
Der dritte Tag (8.11.99), Münster - BerlinKarl holte um 11.00 Uhr im Hotel diejenigen ab, die am Stadtrundgang teilnehmen wollten: Sur, Gontschik, Stas, Rubik und ich. Deduschka war nach den nächtlichen Experimenten nicht aus dem Bett zu bekommen und blieb in seinem Hotelzimmer, auch wenn das Zimmermädchen ihn zwecks Reinigungsarbeiten aus dem Zimmer locken wollte. Karl zeigte uns Münster und erzählte eine Unmenge interessanter Sachen aus der Geschichte der Stadt. Münster ist ideal für Stadtrundgänge - im Zentrum gibt es eine große Fußgängerzone mit Kirchen, dem Rathaus, Geschäften - kurz, mit allem, was eine vernünftig restaurierte deutsche Stadt ausmacht. Wir besuchten natürlich auch den berühmten Friedenssaal, in dem der Westfälische Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, unterzeichnet wurde. Außerdem schauten wir uns um 12.00 Uhr das Glockenspiel der astronomischen Uhr des Münsteraner Doms an. Zu um zwei kehrten wir zurück- luden das Gepäck ein und machten uns auf den Weg ins Stadtzentrum zum Mittagessen. Gudrun hatte das "Pinkus" ausgewählt, eine die hauseigene Gaststätte einer historischen Brauerei. Es gab ein typisch westfälisches Gericht - verschieden Würstchen, Schmorkraut, Bohnen und Kartoffeln. Natürlich beendeten wir nicht, wie geplant, das Mahl bis um drei. Aber wir waren etwas unter Zeitdruck - am Abend wartete auf uns in Berlin ein Abendessen, und es waren an die 500 Kilometer bis dorthin.
Fünfhundert Kilometer, das bedeutet in Deutschland ca. vier Stunden, unter Berücksichtigung der diversen Baustellen - viereinhalb. Eventuelle Staus waren in diese Berechnung nicht mit eingeschlossen, doch die kommen recht häufig vor! Vor der Abfahrt wählte Boris aus seiner Sammlung zehn CDs aus und bestückte damit den CD-Changer im Wagen: Beatles, Emmerson, Lake and Palmer, Hendrix, Dylan, Chemical Brothers und der gleichen mehr. Während der Fahrt kam es dann zu einem interessanten Effekt: zwischendurch schaltete sich der Verkehrsfunk automatisch ein. In Kombination mit dieser Musik entstand richtige Avantgardkunst! Wie wir gehofft hatten trafen wir kurz vor Neun in Berlin ein. Die Fahrt auf der AVUS war beeindruckend: das erste, was wir sahen, war ein grandioses Feuerwerk (natürlich zu Ehren Aquariums :) ). Aus dem Zentrum drang ein hellgrüner Laserstrahl in den Himmel, der bereits vom Stadtrand aus zu sehen war. Einfach himmlisch! Nur ein paar Tage zuvor hatten wir das Hotel umgebucht: wir konsultierten Boris, der Charlottenburg bevorzugte - hier kannte er sich recht gut aus (besser als Chris, wie sich später bei der Suche eines Restaurants herausstellte!). Wir luden das Gepäck aus und fuhren zum "Schalasch", dem russischen Jugendzentrum, in dem Pawel arbeitet und wo auf uns bereits Fans und das Abendessen warteten. Der Abend war unter dem Motto "Russische Emigranten treffen ihr Idol" organisiert worden, um am Vorabend des Konzerts noch ein Artikel in der Zeitung veröffentlichen zu können. Kurz gesagt - Promotion. Business as usual...
Etwa noch zehn Minuten schauten wir zusammen mit Sweta, was es für Neuigkeiten auf unserer Homepage und auf dem Planet Aquarium. Wir stellten fest, dass es dort sehr lebhaft zuging und stellten uns die Frage: wozu benötigen die Jungen eigentlich noch Aquarium? Sie haben doch auch so ihren Spaß... :)
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